Veranstaltungen
09.06.2011
POCKET OPERA
Pocket Ensemble
Luca Scarlini
Karl Christoph Rensch
Pocket Ensemble
Nuno Aroso (Percussions)
Francesco Dillon (Cello)
Emanuele Torquati (Klavier)
Luca Scarlini (Erzähler)
Karl Christoph Rensch (Elektronik)
in Anwesenheit des Komponisten Martin Bauer
Im Zentrum der Begegnung steht die von music@villaromana in Auftrag gegebene POCKET OPERA des argentinischen Komponisten Martin Bauer, der 2006 Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD war. Sie ist ein Versuch, die Erinnerung an persönliche und familiäre Geschichten zurückzuholen. Das geschieht durch mehr oder weniger explizite Widmungen an Personen aus Martin Bauers Umfeld und an Vorbilder wie den amerikanischen Komponisten Morton Feldman. Die Oper besteht aus zwei, wie aneinander gelehnten Teilen, in denen das aus Cello, Klavier und Percussion zusammengesetzte Trio, Stimme und Elektronik interagieren. Luca Scarlini präsentiert den Dialog mit der performativen Beteiligung des POCKET ENSEMBLES und der Elektronik von Karl Christoph Rensch unter der Regie des Komponisten. Das Night Concert wird gestaltet von Nuno Aroso, dem portugiesischen Percussionisten des REMIX ENSEMBLES, mit einem Programm, das Klangmöglichkeiten seiner verschiedenen Instrumente nachforscht, ausgehend vom Werk des wichtigsten lebenden japanischen Komponisten Toshio Hosokawa.
Programm
Angelica Farfalla
Microópera in drei Akten, für Erzähler, Band, Cello, Klavier und Percussion
I Una Sinfonía di Rossini
II Dedicatorias
III En el Cementerio
Gesammelte Texte von Martin Bauer und Luca Scarli
Gesammelte Widmungen von Alejandro Cesarco, Margerita Fernandez, Martin Bauer und Luca Scarlini
Night Concert
Toshio Hosokawa (1955)
Sen VI, 1993
João Pedro Oliveira (1959)
Sum vox Vitae*, 2011
Beau Sievers (1980)
Violynn for violin and pure wave oscillator, 2001
Matthew Burtner (1970)
Sxueak, 2006
Pedro Junqueira Maia (1971)
´Xcuse me while I kiss the sky, 2010
* Weltpremiere - in Auftrag gegeben von Atelier de Composição und Oficina Musical
Nuno Aroso, geboren 1978 in Porto, ist Percussionist auf dem Feld der zeitgenössischen Musik. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Erkundung neuer Techniken und instrumentaler Ressourcen und szenischer, der Percussionsperformance inhärenten Aspekte. Aroso hat zunächst Percussion an der Professional Music School in Espinho und der Superior Music School in Porto studiert und sich daraufhin 2003 der Spezialisierung am Conservatoire National de Strasbourg gewidmet, wo er das Solistendiplom in Marimba und Vibraphon abgelegt hat. 2001 wurde er mit dem Academic Merit Prize der António de Almeida Foundation und 2008 mit dem Creators Grant vom National Centre for Culture für das Projekt Technicolor ausgezeichnet, in dessen Rahmen eine Solo-CD über die Welt des Kinos produziert wurde. Seine Arbeit zeichnet sich durch viele nationale und internationale Kollaboration aus: Groovescooter Records (Australien), Cavalli Records (Deutschland), Rattle (Neuseeland), Anemos (Spanien) und die portugiesischen Kompanien Numérica, Atelier de Composição und Clean Feed. Als Solist oder Kammermusiker gibt er Performances neben wichtigen Künstlern, Maestri, Gruppen und Komponisten und spielt auf großen Bühnen und Festivals in Portugal, Frankreich, Deutschland, Belgien, Spanien, Italien, Slowenien, Brasilien, China, Thailand und Südafrika. Oft arbeitet er dabei interdisziplinär mit Tanz, Kino, Theater und Literatur zusammen. Neben seiner musikalischen Tätigkeit schreibt Aroso gerade an seiner Doktorarbeit The Narrative of Gesture - Contemporary Music for Percussion. Er wird oft eingeladen, Meisterklassen und Seminare in Sommerakademien für Percussion zu geben. Er unterrichtet an der Superior Music School Porto.
Franceso Dillon hat sein Studium am Conservatorio L. Cherubini in Florenz unter Andrea Nannoni mit Bestnote abgeschlossen. Drei Jahre war er Cellist im Orchestra Giovanile Italiana. Daraufhin hat er sich bei David Geringas, Mario Brunello und Amedeo Baldovino fortgebildet, Meisterklassen bei Mistislav Rostropovich und Anner Bylsma besucht und war Schüler - für Komposition - bei Salvatore Sciarrino. Neben seiner Laufbahn als Solist gehört seine andere Leidenschaft der Kammermusik. Er kollaboriert regelmäßig in Kammermusikformationen mit Musikern wie I. Arditti, M. Brunello, G. Carmignola, M. Campanella etc.
Mit dem Quartetto Prometeo tritt er sowohl in Italien als auch im Ausland auf. Als Teil des Ensembles Alter Ego konzentriert sich Dillon auch auf zeitgenössische Musik. Dillon hat mit den Plattenfirmen Aulos, Dynamic, Kairos, Ricordi, Sonoris, Stradivarius und Touch gearbeitet. Demnächst werden ein Dopperlalbum bei Brilliant Classics mit Schumann-Raritäten und die gesamten Quartette von Sciarrino bei Kairos erscheinen.
http://www.myspace.com/francescodillon
Emanuele Torquati hat sein Studium am Conservatorio L. Cherubini in Florenz unter Giancarlo Cardini mit Auszeichnung abgeschlossen. Im Anschluss daran hat er sich auf Kammermusik an der Scuola Superiore Internazionale di Duino – zunächst bei Franco Rossi, dann beim Trio di Trieste - spezialisiert. Parallel dazu hat er sein Repertoire als Solist mit Konstantin Bogino vertieft und mit Alexander Lonquich, Yvonne Loriod-Messiaen, Nicholas Hodges, Ian Pace und Michael Wendeberg gearbeitet. Als Gewinner vieler Preise und Auszeichnungen in Italien und im Ausland spielt er regelmäßig in Europa, Kanada und den USA, sowie auf internationalen Festivals. Seine Arbeit wird von vielen renomierten Institutionen unterstützt. Torquatis Affinität für zeitgenössische Musik bringt er in zahlreichen Kollaborationen zum Ausdruck. So hat er u.a. mit Komponisten wie Alessandro Solbiati, Sylvano Bussotti, Wolfgang Rihm, Kaija Saariaho und anderen Künstlern wie Michael Gielen, Beat Furrer, Susanne Linke, Krater Ensemble und FontanaMIX etc. gearbeitet. Er wurde von zahlreichen Institutionen (Scuola di Musica di Fiesole, IULM Mailand, Conservatorio F. Bonporti Trient) eingeladen, Meisterklassen und Interpretationsseminare zur zeitgenössischen Musik zu halten.
http://www.emanueletorquati.com/
Luca Scarlini, Essayist, Dramaturg und Storyteller tritt oft zusammen mit Sängern, Schauspielern oder auch selbst als Darsteller auf. Er unterrichtet an der Akademie Brera in Mailand und in anderen italienischen und internationalen Institutionen. Außerdem kollaboriert er mit zahlreichen Theatern und Festivals in Italien und im Ausland. Scarlini arbeitet mit Radio 3 zusammen und hat in vielen Zusammenhängen über die Beziehung zwischen Musik und Gesellschaft geschrieben. Zu diesen Themen interveniert er auch in verschiedenen europäischen Theatern. Außerdem kuratiert er Programmreihen im Teatro Regio in Turin. Scarlinis Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zu den von ihm veröffentlichten Büchern gehören u.a.: La musa inquietante (Cortina) Equivoci e miraggi (Rizzoli), D’Annunzio a Little Italy (Donzelli), Lustrini per il regno dei cieli (Bollati Boringhieri). Er schreibt außerdem regelmäßig für die Beilage Alias des Manifesto und in L’Indice dei Libri.
http://www.lucascarlini.it/
Martin Bauer ist Gitarrist, Komponist, Musikprofessor und zurzeit Direktor der Ceamc Fundation (Zentrum fortgeschrittener Studien für zeitgenössische Musik) und seit 1997 Direktor des Ciclo de Conciertos de Música Contemporánea im Theater San Martin in Buenos Aires, das als eines der wichtigsten Festivals für neue Musik in Lateinamerika gilt. Er war fünf Jahre lang Direktor des Experimental Centre im Colon Theater, wo er einen Raum für neue Oper, Musiktheater und Performance geschaffen hat, in dem sehr erfolgreich über vierzig Stücke von meist jungen argentinischen Komponisten präsentiert wurden. Bauer komponiert Kammermusik, Musik für Ballett, Theater und Kino.Seine Arbeit wird in den wichtigsten Musikhäusern Argentiniens und international präsentiert; von der argentinischen Regierung wurde er mit dem "Premio a la Excelencia en la Cultura" und für sein Streichquartett Criptal vom National Arts Fund ausgezeichnet. Seit einiger Zeit beschäftigt sich Bauer hauptsächlich mit Musiktheater wobei er seine Stücke unter anderem im The Kitchen (New York), Dartington Summer Festival (UK), Podeville (Berlin), Singapure Arts Festival, Zurich Opera House, Edinburg Festival, Pfebelberg (Berlin) vorgestellt hat. Als Regisseur war er verantwortlich für die Infinito Nero und Vanitas-Premiere von Sciarrino in Buenos Aires, das Radiostück von John Cage Satie, Joyce, Duchamp an Alphabet und die Präsentation seiner eigenen Komposition The Losser, basierend auf einem Text von Thomas Bernhard. Bauer wird oft zu Seminaren und internationalen Vorträgen über Samuel Beckett und die Musik (mit diesem Thema war er Gastprofessor an der UDK Berlin), szenische Musik, das experimentelle Musikpanorama Argentiniens, John Cage in Lateinamerika etc. eingeladen.
Mit freundlicher Unterstützung der