Veranstaltungen
15.10.2011
MOTIONLESS
Quartetto Prometeo
Emanuele Torquati
Mario Bertoncini
Emanuele Torquati (Klavier)
Quartetto Prometeo
Giulio Rovighi (Geige)
Aldo Campagnari (Geige)
Massimo Piva (Geige)
Francesco Dillon (Cello)
Mario Bertoncini (Klavier)
Beim dem Konzert MOTIONLESS werden zwei Werke von amerikanischen Komponisten präsentiert: Piano and String Quartet von Morton Feldman und Music for piano and one or more snare drums von Alvin Lucier. Es ist ein Spiel der Resonanzen im Raum zwischen Quartett und Klavier, das im Meisterwerk aus der letzten kreativen Periode Feldmans auf die Korrespondenzen hindeutet, die Lucier zwischen den kleinen militärischen Trommeln gefunden hat, die durch die Töne des Klaviers zum Vibireren gebracht werden. Es ist ein scheinbar unbewegliches Spiel, aber mit einer subtilen inneren Bewegung im Dialog mit Videobildern des in den USA lebenden italienischen Künstlers Luca Di Pierro.
Beim Night Concert tritt Mario Bertoncini auf. Gründer der Gruppo di improvvisazione di Nuova Consonanza zusammen mit Ennio Morricone und Franco Evangelisti, Weggefährte von Giacinto Scelsi, Erfinder von äolischen Harfen, Pianist und würdiger Erbe von John Cage in der Entdeckung der Welt der "präparierten" Instrumente, wird Bertoncini einige seiner wichtigsten Stücke der letzten Jahre präsentieren wie die Suite:colori und Elementi di forma für Cello und tape.
Programm
Morton Feldman (1926-1987)
PIANO AND STRING QUARTET (1985)
Emanuele Torquati, Klavier
Quartetto Prometeo
Night Concert
PORTRAIT MARIO BERTONCINI (*1932)
Suite: Colori
Mario Bertoncini, Klavier
Elementi di forma, für Cello und tape
Francesco Dillon, Cello
Das Quartetto Prometo hat 1998 die 50. Ausgabe der Prague Spring International Music Competition gewonnen sowie den Spezialpreis Bärenreiter für die beste originalgetreue Interpretation des Quartett K50 von Mozart, den Preis der Stadt Prag als bestes Quartett und den Pro Harmonia MundiPreis. 1998 war das Quartett zu Gast an der Britten Pears Academy in Aldeburgh; 1999 wurde es mit dem Thomastik Infeld Preis an der Internationalen Sommer Akademie Prag-Wien-Budapest für die hervorragende Aufführung eines Kammermusikstückesausgezeichnet. Im gleichen Jahr hat es den 2. Platz beim Concours International de Quatuors in Bordeaux erzielt. 2000 wurde das Quartetto Prometeo mit dem Bärenreiter Preisim Rahmen des Wettbewerbs der ARD München ausgezeichnet.
Seit seinem Bestehen wurden dem Quartett viele wichtige Stipendien verliehen, wie beispielsweise von der Scuola di Musica di Fiesole und der Accademia Chigiana di Siena, die dem Quartetto Prometeo 1995 das prestigereiche Ehrendiplom verliehen hat. Regelmäßig nimmt es außerdem an vielen internationalen Festivals teil, wie z.B. Concertgebouw Amsterdam, Musikverein, Wigmore Hall, Aldeburgh Festival, Prague Spring Festival, Mecklenburg Vorpommern Festival, Wexford Festival, Orlando Festival, Festival Die Lange Nacht der Elektronischen Klange 2000 Berlin, Waterfront Hall Belfast für die BBC, Grand Théâtre Bordeaux, Foundation Royaumont (Uraufführung von Strada non presa di Stefano Gervasoni), Auditorium Musée d'Orsay Paris, Boswil Festival, Schloss-Elmau Kammermusikfest, Würzburg Mozartnacht, Le Printemps Musical de Saint-Cosme (2001, 2002 und 2003), Engadiner Festwochen, Kammermusikfest Saarbrücken (Fragmente-stille an Diotima von Nono), Rencontres Musicales de Fontainebleau, Colmar Festival (Uraufführung des neuen Quartetts von Jacques Lenot), Sanssouci Festival Potsdam, sowie Tourneen in Südamerika, Holland... Auch in Italien nimmt das Quartetto Prometeo regelmäßig an vielen Konzerten berühmter Institutionen und Festivals teil: Accademia di Santa Cecilia di Roma (Uraufführung von Esercizi di tre stili von Salvatore Sciarrino), Società del Quartetto di Milano (italiensiche Uraufführung von Târ von Ivan Fedele), Settimana Musicale Senese, Settimane Musicali di Stresa, Festival delle Nazioni di Città di Castello, Società Veneziana dei Concerti, Sagra Musicale Umbra, GOG di Genova, Associazione Scarlatti di Napoli, Amici della Musica di Firenze e di Perugia, Istituzione Universitaria dei Concerti, Festival Sinopoli di Taormina… Das Interesse des Quartetto Prometeo liegt im Bereich des traditionellen sowie des zeitgenössischen Musikrepertoires. Dabei ist vor allem die Zusammenarbeit mit Salvatore Sciarrino hervorzuheben, der dem Quartett die Esercizi di tre stiliund das neue Quartetto No. 8 für Bögen gewidmet hat, das von der Società del Quartetto di Milano, dem Aldeburgh Festival, dem Ultima Festival Oslo und dem MaerzMusik Festival Berlin in Auftrag gegeben und vor Kurzem von Kairos aufgenommen wurde. Nächste Veröffentlichungen einiger Quartette von Brahms, Beethoven und Verdi für Limen Music sind in Arbeit. Das Quartett kollaboriert regelmäßig bei Aufnahmen für die ARD, den Saarländischen und Bayerischen Rundfunk, BBC England/Irland, Radio France, ORF und für RAI Radio 3.
http://quartettoprometeo.com/
Emanuele Torquati hat sein Studium am Conservatorio L. Cherubini in Florenz unter Giancarlo Cardini abgeschlossen. Im Anschluss daran hat er sich auf Kammermusik an der Scuola Superiore Internazionale di Duino - zunächst bei Franco Rossi, dann beim Trio di Trieste - spezialisiert. Parallel dazu hat er sein Repertoire als Solist mit Konstantin Bogino vertieft und mit Alexander Lonquich, Yvonne Loriod-Messiaen, Nicholas Hodges, Ian Pace und Michael Wendeberg gearbeitet. Als Gewinner vieler Preise und Auszeichnungen in Italien und im Ausland spielt er regelmäßig in Musikinstitutionen in Europa, Kanada und den USA (u.a. New York, Chicago, Banff, Vancouver, Boston, Lyon, Leipzig, München, Prag, Graz, Mailand und Rom) sowie auf internationalen Festivals (u.a. Columbia University Fall Series, Settembre Musica, Concerti del Quirinale, Estate Fiesolana, Festival Pontino, Klangspuren Schwaz, Ferienkurse Darmstadt, Acanthes Paris, The Banff Centre). Torquati hat mit Künstlern wie Matthias Pintscher, Michael Gielen, Susanne Linke, Inon Barnatan und Sean Lee kollaboriert.
http://www.emanueletorquati.com/
Mario Bertoncini, 1932 in Rom geboren, Komponist, Pianist, musikalischer Konstruktivist; musikalische Studien in Rom (Komposition bei Goffredo Petrassi, Klavier bei Rodolfo Caporali) und in Utrecht (elektro-akustische Musik bei Gottfried Michael Koenig); Tätigkeit als Konzertpianist (u.a. unter Bruno Maderna) und Dirigent; ab 1962 Experimente mit präparierten Instrumenten (QUODLIBET, CIFRE, TUNE, SCRATCH-A-MATIC); 1962 1. Kompositions-preis Nicola d’Atri der Accademia di S. Cecilia für SEI PEZZI per ORCHESTRA; 1965 1. internationaler Preis der Fondation europeènne de la Culture für QUODLIBET; von 1965 bis 1972 Mitglied der Improvisations-Gruppe Nuova Consonanza; 1970-1972 Präsident der römischen Gesellschaft für Neue Musik ›Nuova Consonanza‹; ab 1968 Musiktheater: theoretische und praktische Arbeit über ein funktionelles Zusammenwirken von Ton und Gestik (Note per un teatro della realtà), SPAZIO-TEMPO Venedig, Biennale 1970; von 1968-1973 Professur am Rossini-Institut in Pesaro; seit Beginn der 70er Jahre: selbstentworfene und -gebaute Klangobjekte, die häufig auf dem Prinzip der Äolsharfe beruhen; 1975-76 Musical Design Course an der McGill University Montreal (Gründung der Gruppe MUD, die später unter dem Namen SONDE bekannt wurde); 1974 Einladung nach Berlin (Künstlerstipendium des DAAD); von 1980-1997 Professor an der Hochschule der Künste, Berlin; 1986 Gründung der Gruppe VIE mit der Tänzerin Martina Schaak und Roberto Capanna; im gleichen Jahr Patent für ein System der Übertragung tänzerischer Gesten in Ton (das Choreophon) ; später (1992-93): Entwicklung einer Vorrichtung für tiefe Streichintrumente (Stabdämpfer), die u.a. in der Berliner Uraufführung von ELEMENTI DI FORMA 2000 zum Einsatz kam. Neben der eigenen kompositorischen Arbeit verschiedene Auftritte als Konzertpianist und Interpret von Scarlatti über Schönberg und Stravinsky zu Scelsi, Feldman, Cage und Terry Riley und eigenen Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten (Earle Brown 4 SYSTEMS; Cage CARTRIDGE MUSIC). 2004 Umzug von Berlin nach Cetona, Italien.
http://www.mariobertoncini.com/
Mit freundlicher Unterstützung der