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Veranstaltungen

10.11.2016

Podiumsdikussion

Gravity for All
Die europäische Krise - Künstler auf der Flucht

18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Centro Pecci, PratoAndrea d’Amore, Europe Flag Emergency, 2015

Andrea d’Amore, Europe Flag Emergency, 2015
Rettungsdecke aus metallisierter Polyester-Folie und Schnipsel, 160 x 210 cm

TeilnehmerInnen:
Alessandro Triulzi, Dozent für afrikanische Geschichte an der Universität Neapel und Präsident von archiviomemoriemigranti.net, Rom
Yves Légal, Initiator der Kunstworkshops Civico Zero, Rom
Morteza Khalegi, afghanischer Filmemacher, Rom
Sara Alberani, freie Kuratorin und Mitbegründerin der Kunst-Plattform Nation25 und des Nationless Pavillon
Caterina Pecchioli, Künstlerin und Mitbegründerin von Nation25
Lanna Idriss, Bankerin und Promotorin des Netzwerks FLAX / Foreign Local Artistic Xchange, Frankfurt
Ivan Martin, Wirtschaftswissenschaftler am Migration Policy Centre, Robert Schuman Centre for Advanced Studies, European University Institute, Fiesole
Lorenzo Romito, Stalker/Osservatorio Nomade, Rom
Thomas Büsch, Journalist und Initiator von dynanmic.diyalog-der.eu, Istanbul
Moderation: Angelika Stepken, Villa Romana, Ilaria Gadenz & Carola Haupt, Radio Papesse

Über 100.000 Flüchtlinge sind auch in diesem Jahr wieder in Italien “gelandet”. Keiner dieser Flüchtlinge hat eine Stimme, wenn er in der Fremde ankommt. Niemand ist von Beruf Flüchtling. KünstlerInnen, die gezwungen wurden, ihr Zuhause, ihr alltägliches Leben, ihr Werk hinter sich zu lassen, befinden sich in einem unsicheren, fragilen Zustand. Es ist schwer, unter derartigen Umständen die künstlerische Produktion wieder aufzunehmen oder zu rekonstruieren.

Niemand weiß, wie viele KünstlerInnen in den vergangenen Jahren nach Italien oder in andere europäische Länder fliehen mussten. Sicher ist, dass es an professionellen und humanitären Netzwerken fehlt, die sie aufnehmen und unterstützen könnten. Italien ist oft nicht das Ziel ihres Exils, sondern Durchgangsstation auf der Reise nach Nordeuropa. Hilfe beschränkt sich – wenn überhaupt - auf persönliche Beziehungen und private Initiativen.

Wenn die europäische Flüchtlingskrise ein Skandal bleibt, wie können sich Künstler und Kunstvermittler dazu verhalten? Wie können Netzwerke gebaut werden – in Europa und darüber hinaus – um künstlerischen Praktiken Stimme zu verleihen, die jenseits des sog. Internationalismus des 20. Jahrhunderts agieren? Wenn kulturelle Bildung die Basis unserer Gesellschaft ist, wie kann der Respekt vor den künstlerischen Produzenten gefördert werden? Was sind die dringendsten Bedürfnisse von Künstlern, die gerade in einem noch fast unbekannten Land ankommen? Welche Partner können in Kollaborationen mit einbezogen werden?

Die Podiumsdiskussion ist eine Kooperation von Villa Romana, Florenz, mit dem Centro Pecci, Prato.
Gravity for All ist eine Initiative von Villa Romana – Künstlerhaus und Zentrum für zeitgenössische Kunst in Florenz – in Zusammenarbeit mit Radio Papesse.

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