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Veranstaltungen

14.05.2013

Vortrag

Veit Stratmann
The Aquila Lecture


Die Stadt Aquila in den Abruzzen wurde am 6. April 2009 von einem verheerenden Erdbeben erschüttert. 308 Menschen kamen dabei um, zweitausend Menschen wurden verletzt. Rund 35.000 Bewohner von Aquila verließen die Stadt, die andere Hälfte kam zunächst in Zelten unter, dann in Neubauprojekten außerhalb der Stadt.

Das Stadtzentrum von Aquila steht seit drei Jahren leer. Gebäude wurden mit teuren Gerüsten abgesichert, die einen Großteil der Sanierungsgelder verschlangen.

Der in Paris lebende Künstler Veit Stratmann besuchte diesen urbanen Nicht-Raum, in der Annahme, dass er als Künstler dieser Situation mit Fragen begegnen könnte. Aber er stellte fest: Aquila ist eine eingefrorene Stadt, mit der man sich nicht synchronisieren kann, sie absorbiert jegliche Bedeutung. Aquila ist eine gigantischer Bruch von Kohärenz – so wie er ihn sonst in seinen Skulpturen und räumlichen Interventionen selbst zu fassen sucht. 

In seinem Vortrag schildert Veit Stratmann das Scheitern von Kunst an einem Ort, der keine Ein-Wohner mehr kennt, sondern nur noch Aus-Wohner. Er entwarf das Projekt eines People Counter, eine Zählschranke an allen 70 Zugängen zur Innenstadt von Aquila, die die temporären Besucher in der leeren Zone bezeichnen würde. Dafür bräuchte er das Placet der Verwaltung. Aber mit dem Placet der Verwaltung, also einem politischen Willen in einem politischen Raum würde dieser Zähler überflüssig...

Veit Stratmann entwickelte The Aquila Lecture unter dem Titel Impossible Tasks in Zusammenarbeit mit The Project Room in Seattle im Rahmen einer Forschungsreihe, die dem Scheitern (Failure) gewidmet war / ist.


Als Künstler stellt Veit Stratmann seit den 80er Jahren international aus, u.a.: Museum Folkwang in Essen, Fondation Serralves in Porto, Sox in Berlin, Le Centre d’Art et de Diffusion Clark in Montréal, CAPC-Musée à Bordeaux, The Project Art Centre in Dublin, The Taedok Science Town in Taejon (Südkorea), L’Institut d’Art Comtemporain in Villeurbanne, La Fundació Miro in Barcelona, Le Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Galerie Chez Valentin in Paris.


Hier geht es zu Veit Stratmanns "Bemerkungen zur leeren Stadt L’Aquila"

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