Veranstaltungen
17.06. 18.06.2016
REVOLUTIONARY ROADS
Fidelio Trio
David Brutti
Nadia Ratsimandresy
Maria Chavez
Die siebte Ausgabe von music@villaromana wird auch dieses Jahr wieder von Francesco Dillon und Emanuele Torquati kuratiert und beginnt am 17. Juni mit dem Konzert einer der aktivsten und dynamischsten Kammerformationen Europas, dem irischen Fidelio Trio. Die brillanten, vor Kurzem mit dem RPS Award ausgezeichneten Musiker bieten ein mannigfaltiges Programm, das mit Steuermanns rarer Transkription von Schönbergs Verklärter Nacht beginnt und über einige neue Stücke des ingeniösen mexikanischen Komponisten Antonio Fuentes und des Siemens-Preis-Gewinners 2012 Luke Bedford zum bedeutendsten lebenden irischen Komponisten, dem Minimalisten Donnacha Dennehy, führt. Der vielseitige Solist David Brutti fühlt sich mit seinen Saxophonen sowohl in der zeitgenössischen Musik wie mit dem Zink (Grifflochhorn) in der Alten Musik zu Hause und stellt während der zwei Tage des Festivals zwei verschiedene Sets vor. Als Hommage an den frühen amerikanischen Minimalismus zwei selten aufgeführte Meilensteine: Terry Rileys legendäres Dorian Reeds und ein äußerst seltenes, „vergriffenes“ Stück von Steve Reich, das der Musiker aus Perugia rekonstruiert hat. Am Samstag hingegen gestaltet sich das Programm radikaler und „aktueller“, mit einer Live-Interaktion von Musikinstrument, Pedalen-Set und „Low-fi“-Elektronik sowie einem von Marco Momi und Michele Sanna, zwei der schöpferischsten und innovativsten Stimmen der reichen italienischen Szene, für Brutti geschaffenen neuen Repertoire. Einen Kontrapunkt bilden die beiden großen „Exzentriker“ des 20. Jahrhunderts, John Cage und der mythische Moondog, der als „Wikinger der 6th Avenue“ bekannte exzentrische Straßenmusiker, Dichter und Instrumentenerfinder.
Das Programm des zweiten Tages ist der Erinnerung an den großen, kürzlich verstorbenen argentinischen Komponisten Mariano Etkin gewidmet. Emanuele Torquati wird sein letztes Klavierstück, Lagrimas sobre Lagrimas vortragen, das Etkin vor wenigen Monaten für ihn geschrieben hat. Darüber hinaus wird ein ganz besonderes, faszinierendes Instrument zur Aufführung kommen, die Ondes Martenot, gespielt von Nadia Ratsimandresy, einer Virtuosin, die von den Antillen stammt und in Paris lebt. Bei den 1928 von Maurice Martenot erfundenen Ondes Martenot handelt es sich um ein elektronisches Tasteninstrument, das mit Registern, die denen der Orgel ähneln, Sinustöne verschiedener Klangfarben erzeugt. Das musikalische Repertoire reicht von der ersten Version des vierten Satzes von Quatuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen, der die Ondes Martentot ab einem bestimmten Zeitpunkt viel einsetzte, bis zur musikalischen Gegenwart, mit Tristan Murail, dem führenden Vertreter der Spektralmusik, dem griechischen Komponisten Koukias sowie einem Improvisations-Set, das die ganze künstlerische Spannbreite dieser außergewöhnlichen Musikerin zeigt. Den Abschluss bildet das Set von Maria Chavez, einer peruanischen Musikerin mit Wohnsitz in New York. Sie ist neben Marclay und Marina Rosenfeld eine der führenden Vertreterinnen des radikalen „Turntablism“ (der Kunst, einen Plattenspieler als „Instrument“ zu spielen). Im Laufe der Zeit hat Maria Chavez ihre ganz eigene musikalische Sprache entwickelt und erschafft mit ihren zerkratzten, zerbrochenen und modifizierten Schallplatten eine hypnotische, faszinierende Musikwelt zwischen Klang und Lärm.
Programm
17. Juni
21.00 Uhr
NOTE TRASFIGURATE
Luke Bedford: Chiaroscuro (*)
Donnacha Dennehy: Bulb (*)
Arturo Fuentes: Mimik (*)
Arnold Schoenberg: Verklärte Nacht
Fidelio Trio (Geige, Violoncello und Klavier)
22.30 Uhr
NIGHT CONCERT
Steve Reich: Reed Phase
Terry Riley: Dorian Reeds
Frank Zappa: Chunga’s Revenge
David Brutti (Saxophon)
18. Juni
20.00 Uhr
ECHODRONES
Marco Momi: Cinque nudi
John Cage: Variations II
Michele Sanna: Microburst
Moondog: Bird’s lament
Moondog: Present for Prez
Moondog: Mother’s whistler
David Brutti (Saxophon)
21.15 Uhr
WAVES
Mariano Etkin: Lagrimas sobre lagrimas (geschrieben für und durchgeführt von Emanuele Torquati) (*)
Olivier Messiaen: Oraison
Tristan Murail: La Conquête de l’Antarctique
Konstantin Koukias: Epirus - An Ancient Voice (*)
Alain Louvier: Raga (*) (mit Francesco Dillon)
Nadia Ratsimandresy (Martenot-Wellen)
23.00 Uhr
TABLES ARE TURNED
Maria Chavez (Turntablist)
In Anwesenheit der Komponisten Arturo Fuentes und Marco Momi
(*) Uraufführung
Mit freundlicher Unterstützung der