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Veranstaltungen

11.05.2012

AUS DEM THÜRMCHEN

Thürmchen Ensemble
Mario Bertoncini



Thürmchen Ensemble
Truike van der Poel (Mezzosopran)
Caspar Johannes Walter (Cello)
Helena Bugallo (Klavier)
Carola Bauckholt (Gläser)

Die Begegnung im Mai wird gestaltet vom Musikerkollektiv THÜRMCHEN, das in Florenz als Quartett mit Gesang, Cello, Gläserspiel und Klavier auftritt. Die Gruppe, die aus der Begegnung zwischen den Komponisten Carola Buckholt und Caspar Johannes Walter entstanden ist, zeichnet die Suche nach alternativen musikalischen Möglichkeiten aus. Das Quartett präsentiert Teile seines Repertoires, darunter In gewohnter Umgebung III der Komponistin und Performerin Carola Bauckholt. 

Programm

Erik Oña
Das Gold des Rheins or harmonic cello eingehend (2012), für Cello, Klavier und Video, 5'

Thomas Stiegler
Und.Ging.Außen.Vorüber. V (2007), für Mezzosopran und Klavier, 10'

Caspar Johannes Walter
Studie über Obertonspiegelungen (2001), für Cello, Sinustongenerator und geriebene Gläser, 9'

Erik Oña
Fünf Lieder (2004), für Mezzosopran und Cello, 7'

Caspar Johannes Walter
Glissando, Elegia e Capriccio (1993), Cello solo, 7'
II elegia
III capriccio
Carola Bauckholt / Susanne Walter
Kohle, Kreide (2012), für Mezzosopran, Cello und Video, 5'

Carola Bauckholt
In gewohnter Umgebung III (1994), Cello, Klavier und Video, 18'


Carola Bauckholt wurde 1959 in Krefeld geboren. 1976 begann ihre Mitarbeit im Krefelder Theater am Marienplatz (TAM) und sie studierte von 1978 bis 1984 an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel. 1985 gründete sie mit Caspar Johannes Walter den Thürmchen Verlag, 1991 das Thürmchen Ensemble. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. 1986 das Bernd Alois Zimmermann Stipendium der Stadt Köln, 1997 den Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. 1998 wurde sie mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet und vertrat Deutschland bei den Weltmusiktagen in Mexiko 1992, in Kopenhagen 1996, in Seoul 1997 und in Zürich 2004. 2008 erhielt sie den Stern der Woche der Abendzeitung München für hellhörig bei der 11. Biennale München. 2010 wurde ihr in der Kategorie Experimentelle Musik der Deutsche Musikautorenpreis der GEMA verliehen. Ihr Musiktheaterwerk hellhörig kam nach der Premiere in München in Köln, Basel, Rheinsberg, Warschau, Santiago de Chile und Buenos Aires mit großer Resonanz zur Aufführung. Ein zentrales Moment der Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung und des Verstehens. Ihre Kompositionen vermischen oft Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik. Dafür bedient sie sich gerne geräuschhafter Klänge, die oft mit ungewohnten Mitteln erzeugt werden und nicht in ein vorgegebenes Kompositionsraster eingearbeitet, sondern in ihrer freien Entfaltung beobachtet und fortgeführt werden.

Die Pianistin Helena Bugallo ist auf internationalen Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, dem Warschauer Herbst, Musica Viva München, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik und dem Festival del Centro Histórico Mexico aufgetreten. Sie ist Mitglied des Bugallo-Williams Piano Duo, sowie des Ensemble Phoenix (Basel) und arbeitete auch mit dem Meridian Arts Ensemble (New York), dem Ensemble Resonanz (Hamburg), dem Thürmchen Ensemble (Köln), Ensemble Mondrian (Basel) und dem SWR Vokalensemble Stuttgart. Sie besitzt Hochschulabschlüsse in Musik vom Conservatorio Provincial Gilardo Gilardi in La Plata (Argentinien) und der State University of New York in Buffalo (USA), wo sie einen Master in Klavier erwarb und in Musikwissenschaft promovierte.

Truike van der Poel studierte zunächst Altphilologie in Leiden, später Gesang in Den Haag und Chorleitung in Rotterdam. Nach dem Dirigierexamen war sie bis 2001 Lehrbeauftragte für Chorleitung an der Musikhochschule Hannover. Seitdem widmet sie sich ausschließlich dem Gesang. Neben dem barocken und klassischen Oratoriumfach profilierte sie sich besonders auf dem Gebiet der Neuen Musik und gastierte u.a. beim Warschauer Herbst, beim Davos Festival, bei Musica Viva (München), in der Alten Oper (Frankfurt) und im IRCAM (Paris). Truike van der Poel wirkte regelmäßig im Balthasar Neumann-Chor (Thomas Hengelbrock) und der Schola Heidelberg (Walter Nussbaum) mit und arbeitete als Gastsolistin mit dem Ensemble L'Itinéraire und dem Ensemble Resonanz zusammen. Als Stimme gehört sie zum Kölner Thürmchen Ensemble und ist seit 2007 Mitglied der Neuen Vocalsolisten Stuttgart. Sie sang solistisch in Uraufführungen vokaler Kammermusik von u.a. Salvatore Sciarrino, Carola Bauckholt, René Leibowitz, Dora Cojocaru, Thomas Stiegler, Erik Oña, Caspar Johannes Walter u. v. a., zumeist dokumentiert durch Rundfunk- und CD-Produktionen.

Caspar Johannes Walter, geboren 1964 in Frankfurt/Main, hatte Kompositionsunterricht bei V. D. Kirchner (Wiesbaden), J. Fritsch und C. Barlow (Musikhochschule Köln, 1985-90). 1985 war er Mitbegründer des Kölner Thürmchen Verlages. Er erhielt eine Reihe bedeutender Kompositionspreise, darunter den ersten Preis im Stuttgarter Kompositionswettbewerb (1991), den 13th Irino-Prize for Orchestra (Japan, 1992), 1995 den ersten Preis im Wettbewerb "Wien Modern", den Hindemith-Preis des Schleswig Holstein Festivals, den Förderpreis für Musik des Landes Nordrhein-Westfalen und zuletzt 2000 den Förderpreis für Musik der Akademie der Künste Berlin. 1988 wurde ihm das Förderstipendium für Musik der Stadt Köln zugesprochen, 1995/96 nahm er das Stipendium im Künstlerhof Schreyahn/Niedersachsen wahr und 1998/99 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Er repräsentierte die junge Kölner Musikergeneration bei Austauschprojekten des Goethe-Instituts in New York (1989) und Atlanta (1993) und seine Stücke wurden zur Teilnahme an den Weltmusiktagen 1994 in Stockholm und 1996 in Kopenhagen ausgewählt. Die vom Deutschen Musikrat bei Wergo herausgegebene Portrait-CD mit Kammermusik von Caspar Johannes Walter erhielt 1998 den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Sein Interesse als Interpret - er ist Cellist in dem 1991 von ihm mitbegründeten Thürmchen Ensemble - gilt vor allem jüngeren Komponistinnen und Komponisten aus den Bereichen der experimentellen Musik und des Musiktheaters. 2002/2003 war Caspar Johannes Walter composer in residence und Kompositionslehrer an der University of Birmingham und seit 2006 ist er Professor für Komposition an der Musikhochschule Stuttgart, wo er als Leiter des 2008 gegründeten Studio Neue Musik die Aktivitäten der Hochschule im Bereich Neuer Musik mitkonzipiert und betreut.


Mit freundlicher Unterstützung der

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