11.03.2021
Archival Absence
Videoserie: Präsentationen, Gespräche
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Welche Praktiken der Erinnerung entwickeln Gesellschaften ohne (staatliche) Archive oder ohne den Zugang dazu? Wie wird hier Zeugenschaft bewahrt und erinnert? Hat die Öffentlichkeit einen Anspruch auf Archive und welche Rolle spielen Initiativen aus den Bereichen Kunst, Forschung und Aktivismus?
Als öffentliche Institutionen können Archive zur Entwicklung eines kollektiven Gedächtnisses und zum Diskurs über kulturelle und nationale Identitäten beitragen. In den Ländern des südlichen Mittelmeerraums und des Nahen Ostens fehlen oftmals solche Archivorte: Die europäische Kolonialpolitik ließ eine eigenständige Geschichtsschreibung in den Regionen nicht zu – mit weitreichenden Folgen bis in die Gegenwart. Archive werden dort heute vor allem durch private Initiativen angelegt und gepflegt. Doch sind solche Sammlungen verwundbar und im Zuge von politischen Konflikten häufig Verlust und Zerstörung ausgesetzt.
Teil der Reihe The Broken Archive – eine Kooperation von Villa Romana und HKW im Rahmen von Das ganze Leben. Ein Archiv-Projekt
mit Bassel Al Saadi, Fehras Publishing Practices, Ghassan Halwani, United for Intercultural Action (Balint Josa) und Rona Sela, moderiert von Marwa Arsanios