Veranstaltungen
17.11.2018
Buchpräsentation und Performance
Francesca Banchelli
Before the Name
18.30 Uhr
Francesca Banchelli, Before The Name, 2016, Zeichnung
Francesca Banchelli
Before the Name: a Book on an Itinerant Performance Project
Herausgegeben von Carolina Ciuti
Grafikdesign von Alex Gifreu
RAM Editions
Beiträge von Alain Badiou, Pier Luigi Tazzi, Jonathan Lahey Dronsfield, Anuwat Rattanaphan, Kornkrit Jianpinidnan, Carolina Ciuti, Emiliano Zelada
Before the Name, after the Mountain
Performance von Francesca Banchelli
mit Pier Luigi Tazzi und Luna Cenere
Musik: Emiliano Zelada
"Dance plays out the event before the event's nomination."
Alain Badiou
Before the Name: a Book on an Itinerant Performance Project skizziert die Entwicklungsgeschichte der Performance Before the Name von Francesca Banchelli, die inspiriert ist von dem Text La danse comme métaphore de la pensée des französischen Philosophen Alain Badiou. Sie wurde 2015 in der Wilkinson Gallery, London, und im SpazioK, Prato, sowie 2016 im MACBA, Barcelona, und auf der MANIFESTA 11- Cabaret der Künstler, Zürich, aufgeführt.
Das von Carolina Ciuti herausgegebene Buch versammelt das Material, das vor, nach und während der Performance produziert wurde: Zeichnungen, Fotos, von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verfasste Beiträge, Stills, Musik und die Neuauflage von Alain Badious Text mit Genehmigung der Stanford University. Die verschiedenen Versionen von Before the name, die den Fokus auf das Konzept des Ereignisses legen, wurden von der Künstlerin mittels eines Systems choreografischer Abläufe organisiert, die darauf abzielen die zeitlichen und räumlichen Spannungen zwischen den Aktionen der Tänzerin und des Tänzers der Londoner Michael Clark Company, dem Kritiker Pier Luigi Tazzi, dem Philosophen und Performer Jonathan Lahey Dronsfield und dem Komponisten Emiliano Zelada zu erkunden, die Auszügen aus Alain Badious Vorträgen gegenübergestellt werden.
Anlässlich der Buchpräsentation zeigt Francesca Banchelli eine neue Version der Performance Before the Name, after the Mountain, in der der Denker und der Tänzer, die allein den Raum einnehmen, eine starke gemeinsame Ausdruckskraft entfalten und einen Dialog zwischen Körper und Intellekt herstellen. Diese Version basiert auf der Vorstellung vom Tanz als essenzielle und metamorphische Bewegung sowie als Erfahrung und Begegnung mit der Kunst des Lebens in all ihren Aspekten, die eng verbunden sind mit dem Werden und den Änderungen körperlicher und mentaler Zustände.
Before the Name: after the Mountain ist ein ortsspezifisches Projekt, das eigens für den temporären Pavillon der Villa Romana realisiert wurde. Mitwirkende sind der Kritiker, Kurator und Denker Pier Luigi Tazzi und Luna Cenere, eine unabhängige Tänzerin, die mit Choreografinnen und Choreografen, wie beispielsweise Simone Forti zusammengearbeitet hat. Beide werden von Emiliano Zeladas Originalmusik begleitet.
Francesca Banchelli (1981) arbeitet mit Performance, Malerei, Zeichnung und Video. Sie schloss 2010 ihr Masterstudium in Bildender Kunst beim Central Saint Martins College in London ab. 2012 nahm sie am Deutsche Börse Residency Program am Frankfurter Kunstverein teil und erhielt in Italien den ersten Preis Portali Dello Scompiglio. Banchellis Arbeiten wurden national und international ausgestellt: MANIFESTA 11 - Performanceprogramm, Zürich, MACBA, Barcelona; Sifang Art Museum, Nanjing, Italienische Botschaft, Berlin, WILKINSON Gallery, London, Kapelle MACBA, Barcelona, TATE Modern, London, 13. Istanbul Biennale /offizielle Parallelveranstaltung, Spazio Performativo ed Espositivo Dello Scompiglio, Lucca, Centrale Fies, Dro, New Capital, Chicago, S1Artspace, Sheffield, Museo Villa Croce, Genua.
Luna Cenere ist eine italienische Tanzkünstlerin. Geboren in Napoli, begann sie dort ihre Karriere als Tänzerin und arbeitete mit verschiedenen Kompanien, bevor sie ihr Studium an der SEAD Salzburg Experimental Academy of Dance (Österreich) fortsetzte. Am Ende ihres Studiums wurde sie als Gastkünstlerin für das SEAD Bodhi Projekt ausgewählt und war an Produktionen von Anton Lacky (Anton Lacky Company /Les Slovaks Collective) und Josef Frucek (Rootlessroot) beteiligt. 2014 arbeitete sie mit Simone Forti und Anton Lacky zusammen, 2016 wurde sie Mitglied der Agitart Company (Spanien) und der Kompanie Virgilio Sieni (Italien). Sie ist Choreografin des von Aerowawes Twenty18 und Network Anticorpi XL 2017 ausgewählten Solo-Stücks Kokoro; von Twin (in Arbeit), ausgewählt von Network Anticorpi XL 2018 und Natural Gravitation eine Hommage an Isadora Duncan und Pneumatika. Neben ihrer Arbeit als Tänzerin und Choreografin ist Luna auch zertifizierte Lehrerin für zeitgenössischen Tanz von SEAD. Sie leitet Workshops in Bewegungsforschung und Improvisation. Luna lebt und arbeitet derzeit zwischen Italien und Belgien.
Pier Luigi Tazzi (Colonnata, Florenz 1941) ist Kritiker, Kolumnist, Lehrer und Kurator und lebt derzeit zwischen Capalle, Florenz, und NongPrue, Thailand. Seit 1968 ist er Präsident der Non-Profit Organisation Fondazione Lanfranco Baldi, Pelago, seit 2011 Sonderberater von Adel Abdessemed, Paris, seit 2015 Kurator bei ATELIER MARCO BAGNOLI, Montelupo Fiorentino, er ist Gründungsmitglied von Cantiere Toscana (2016) und ist seit 2018 kuratorischer Berater für Davide Rivalta.
Emiliano Zelada ist ein Künstler und Komponist, dessen Werke die Grenzen zwischen den Disziplinen ignorieren und die Skulpturen über Akustik mit dem umgebenden Raum verbinden. Seine Installationen, Ausstellungen und Konzerte wurden unter anderem präsentiert in der TATE Modern, London, auf der 13. Istanbul Biennale, Istanbul, CCCB - Centro de Cultura Contemporanea, Barcelona, im CIAC - Internationales Kulturzentrum, Zerynthia, RAM - SoundArtMuseum und Accademia e Conservatorio di Santa Cecilia, alle in Rom, Sonar by Day 2007 - Barcelona, CONA - Institut für zeitgenössische Kunstverarbeitung, auf der 27. Biennale der Grafischen Künste, Ljubljana, bei Uqbar und NK, Berlin und im Casa da Musica do Porto in Porto.