Veranstaltungen
03.11.2011
Vortrag
Mischa Kuball / Vittorio Corsini
20 Uhr
Zwei Lectures
Mischa Kuball, Düsseldorf: urban lab – site specific intervention in public spaces
Vittorio Corsini, Florenz: Öffentliche Kunst
Mischa Kuball, 1959 geboren, arbeitet seit den 80er Jahren an raumbezogenen Projekten. Sein zentrales Medium ist das Licht in seinen ethischen, sozialen und politischen Dimen-sionen. Kuball arbeitete mit Lampen wie auf der Biennale von São Paulo (1998), wo er Menschen aller sozialen Schichten mit der immer gleichen Leuchte in deren Wohnungen aufnahm, oder verwandelte Architekturen wie das ehemalige Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1990) oder die Synagoge in Stommeln (1994) zu eigenständigen Lichtkörpern. Kuball bedient sich auch des natürlichen Tageslichts, wie sein einjähriges Projekt in der Johanneskirche in Düsseldorf (2001) gezeigt hat. 2010 realisierte er ein großes partizipa-torisches Projekt mit 100 Familien aus 100 Nationen anlässlich der Europäischen Kultur-hauptstadt RUHR.2010. Mischa Kuball lehrte von 2005 bis 2008 an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, und ist seit 2007 Professur für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Dort gründete er das Experimentallabor MinusEins.
Vittorio Corsini, 1956 geboren, arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren in urbanen Räumen und Landschaften. Sein Werk fokussiert sich auf Relationen von Körpern und Texten. 2008 realisierte er im Ospedale di Campostaggia in Poggibonsi, die Arbeit Uomini: Portraits aller Krankenhausmitarbeiter, die den Besucher im Eingangsbereich begrüßen. Ende Ok-tober endete sein Projekt Xenia für die Terrasse des MACRO in Rom. Der Künstler richtet besondere Aufmerksamkeit auf die Organisation des Raums, den er um das soziale Gefüge herum entwickelt, und macht den Betrachter zum eigentlichen Protagonisten des Werks. Seine Arbeit entwickelt sich aus Überlegungen zum bewohnten Raum heraus, den er vor allem in seinen ganz intimen und poetischen konzeptuellen Charakteristiken ana-lysiert, durch die Aufstellung einer bequemen Couch im Außenbereich, auf die sich der Be-trachter setzen konnte, um sich Erzählungen und Gedichte über die Stadt Rom, von Melania G. Mazzucco und Valerio Magrelli geschrieben und erzählt, anhören konnte. Vittorio Corsini lebt in Florenz und stellte hier zuletzt bei Alessandro Bagnai aus. Seit den 90er Jahren ist er in Italien in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie mit ortsbezogenen Projekten präsent.